Gespräche abbrechen, Sanktionieren, militärische Optionen wahrnehmen - die Politik befindet sich vielerorts in einer Sackgasse. Dass diese Sackgasse keine Einbahnstraße ist, davon konnten sich die Schülerinnen der diesjährigen politisch-historischen Studienfahrt nach Berlin im November jetzt bereits im Vorfeld überzeugen. In einem Kompaktseminar zum Thema "EU-Sicherheitpolitik und die OSZE" wurden sie von zwei kompetenten Referenten der Schwarzkopfstiftung über die Möglichkeiten der OSZE, am Frieden in Europa mitzuwirken, informiert und aufgefordert, sich aktiv ins politische Geschehen einzumischen.
Der Bundestagsabgeordnete und außenpolitische Experte der SPD, Dr. Gernot Erler, hatte über sein Abgeordnetenbüro unseren Schülerinnen die Teilnahme vermittelt und war sich selbst nicht zu schade, mit seinem profunden Wissen die Diskussion zu bereichern.

Dass hier jemand von Dingen sprach, die ihm nicht nur eine Herzensangelegenheit sind, sondern einer, der komplexeste Sachverhalte auch jungen Menschen verständlich machen kann, ohne auch nur im Geringsten die Augenhöhe seiner Gesprächspartner zu verlassen, beeindruckte auch die teilweise anwesenden Fachlehrer wieder einmal gewaltig: "... dass ein Politiker sich Zeit für uns Jugendliche nimmt und komplizierte Sachverhalte
verständlich erklärt, ist schon stark". (Zitat einer Schülerin)
Am Abend ging es dann in die zweite Runde: Eine Podiumsdiskussion zum Thema "Ukraine-Konflikt" an der Universität, zu der auch unsere Schülerinnen als Gäste eingeladen waren, rundete diesen Tag ab. Dieser Ausflug in die Welt der Erwachsenen, der Politik und des akademischen Diskurses wird noch lange nachhallen. In Berlin wird sich im November für die Schülerinnen dann hoffentlich der Kreis schließen. Eine wichtige Überzeugung bezüglich der Verantwortung für die Zukunft wurde jetzt schon erlangt: "Wer denn, wenn nicht wir?"

Wolfgang Maier
Thomas Zimmermann