Praktische Einblicke in die Forschungsarbeit des Instituts für Erziehungswissenschaften der Universität
Freiburg haben uns der Doktorand Florian Luft und sein Team im vergangenen Frühjahr ermöglicht und uns
nun einen spannenden Blick hinter die Kulissen gewährt – nämlich in die Ergebnisse und den
Forschungsablauf einer wissenschaftlichen Untersuchung in den Sozialwissenschaften.

An mehreren
Terminen nahmen die Schülerinnen der damaligen Eingangsklassen im letzten Schuljahr an einer großen
Studie zur Effektivität von Lerntagebüchern teil. Dabei wurden Unterschiede beim Lernen mit schriftlichen und mündlichen Lerntagebüchern (z.B. mit mithilfe eines Aufnahmegeräts oder des Handys) untersucht.
Nun stellte uns Herr Luft die Ergebnisse dieser Studie vor und wir erfuhren Genaueres zu den Hintergründen
und Abläufen der Untersuchung. „Experimentalgruppe“, „Prompts“, „abhängige und unabhängige Variable“,
„Störfaktoren“, „Stichprobe“, „interne und externe Validität“… ganz schön viel, was es da zu bedenken gibt!
Nach dem einstündigen, lebhaften Vortrag hatten wir so einiges Neues erfahren und viele Begriffe, die wir
bisher nur aus dem Unterricht kannten, im Kontext eines realen Experiments kennengelernt.
Aber was hilft denn nun beim Lernen? Herr Luft gab den ganz praktischen Tipp, Lernstoff nicht einfach
mehrmals zu lesen, sondern Strategien zu nutzen, die uns zum Nachdenken bringen und dabei helfen, dass
das Wissen besser verstanden wird, z.B. Hauptpunkte finden, Zusammenhänge herstellen, eigene Beispiele
ausdenken oder auch über unseren eigenen Lernprozess nachdenken (sogenannte “Metakognitionen”, z.B.
selbst formulieren “Dieses Thema habe ich schon gut verstanden, zu einem anderen habe ich noch eine
Frage nämlich…”)
Alles, was komplexe Denkprozesse anregt, ist also sinnvoll – und ein Lerntagebuch kann uns dabei unterstützen.
Danke an Herrn Luft für die spannenden Einblicke!

(L. Simon)