Schüleraustausch Libiaz - Freiburg 2010

Nachdem wir die polnischen Schüler schon im Frühjahr in Freiburg begrüßen durften, war die Freude groß, die Nervosität allerdings auch, als wir in den Reisebus, der uns innerhalb einer 16 Stunden langen Fahrt nach Wroclav/ Breslau bringen sollte, stiegen. Dort verbrachten wir drei Tage in einer Jungendherberge, in der auch unsere polnischen Austauschschüler mit den Lehrern untergebracht waren.
Nach einem leckeren Frühstück und Präsentationen der polnischen Schüler wurde am Samstag eine Forschungstour durch die Stadt Breslau unternommen, wodurch man die schöne Stadt näher kennenlernen konnte.
Breslau liegt an der Oder, dort ist neben einem interessanten Nationalmuseum, das „Panorama von Raclawice“, ein gigantisches Kriegsgemälde das durch seine detailreiche Malart und sein außergewöhnliches Format (15 x 114 m = 1710 m²)sehr beeindruckte.
Um am Sonntag Abend eine kleine Chocolaterie zu besuchen mussten wir erst feststellen, dass Straßenbahnfahren in Freiburg leichter ist als in Polen. Doch als wir unser Ziel schließlich erreichten, kamen wir in den Genuss von wohlriechenden Gewürzen und einer köstlichen Trinkschokolade.
Den letzten halben Tag in Breslau verbrachten wir in einem botanischen Garten, danach ging die dreistündige Fahrt nach Libiaz los.
Nicht ohne Nervosität, denn obwohl man seine Austauschschüler bereits kannte, wusste man noch nicht viel über die Familien und deren Wohnverhältnisse.
Doch es war der Beginn einer Woche in der wir die wundervolle polnische Gastfreundschaft erleben durften.
In Libiaz hatten wir eine nette Begrüßung durch die Schulleitung, eine lustige doch gleichermaßen komplizierte Einführung in die polnische Sprache (Smalltalk, Zählen, und natürlich was „Ich liebe dich“ heißt), Zeit für Kreativität in einer Kunststunde und außerdem wurde uns ein Bruchteil des polnischen Tanzes, der Polonaise, gelehrt, was sich als großer Spaß entpuppte.
Der Mittwoch wurde schließlich zu einem der bewegendsten Tage dieser Reise, denn an diesem Tag besichtigten wir das Museum Auschwitz- Birkenau.
Ich denke nicht, dass es möglich ist all das Gesehene und Gefühlte in einem solchen Bericht zum Ausdruck zu bringen, doch es war ein sehr lehrreicher, wenn auch unglaublich bedrückender Rundgang, mit einem großartigen Begleiter.
Trotz der beklommenen Stimmung, verbrachte ein großer Teil der Gruppe noch einen schönen Abend in dem gemieteten Raum, der uns Dank der guten Organisation der polnischen Schüler die ganze Woche zur Verfügung stand.
Am Donnerstag fuhren wir nach verschiedenen Präsentationen nach Krakau, der zweitgrößten Stadt Polens.
Trotz des eisigen Windes, verbrachten wir dort ein paar schöne Stunden, mit Besichtigungen von diversen Kirchen und einem frisch eröffneten Museum, das sich unter dem Marktplatz von Krakau befindet.
Krakau ist eine ausgesprochen schöne Stadt.
Am Freitag, dem letzten Tag, wurde unsere Gruppe auf Kaffee und Tee zum Stellvertreter des Bürgermeisters von Libiaz eingeladen.
Nach einigen formellen Dingen und einem Quiz über Polen und Deutschland,
wurde am Abend für uns ein riesiges Essen hergerichtet, welches das traditionelle Heiligabendessen in Polen ist.
Anschließend verbrachten wir einen letzten, lustigen Abend mit der ganzen Gruppe.
Am Samstag ging es schließlich nach einem tränenreichen Abschied nach Freiburg zurück.
Rückblickend war es nicht nur eine Woche voller schöner Momente, sondern auch eine sehr lehrreiche Reise, die viele neue Eindrücke und Erfahrungen mit sich brachte.
Ich denke, dass ich für alle spreche wenn ich sage, dass es eine Zeit war, an die wir uns alle gerne zurückerinnern werden.
Zum Schluss noch ein herzliches DZIEKUJE an alle, die uns diese Fahrt ermöglicht haben.

(Ilona Ganter)